Empathie-Training
Organisationsentwicklung
Konfliktmanagement
Beim Täter-Opfer-Ausgleich handelt es sich um eine Mediationsform in Strafrechtsdingen, wie z.B. bei Körperverletzung, Sachbeschädigung, Beleidigung oder Bedrohung. Haben beide Seiten ihre Bereitschaft zur Mediation erklärt und gesteht der Beschuldigte seine Tat ein, sind die Voraussetzung für einen Täter-Opfer-Ausgleich erfüllt und die Beteiligten können sich an eine Ausgleichsstelle wenden. Anbieter des Ausgleichs sind bei Jugendlichen Tätern Träger der Jugendhilfe, bei Erwachsenen sind es Gerichts- und Bewährungshilfe, der soziale Dienst des Strafvollzuges und freie Träger.
Sind die bereits erwähnten Voraussetzungen erfüllt, wenden sich die Beteiligten direkt an die Ausgleichsstelle – Polizeidienststelle oder Staatsanwaltschaft – oder die Polizei regt indirekt den Täter-Opfer-Ausgleich bei der Staatsanwaltschaft an. Daraufhin wird das Verfahren vorläufig eingestellt und die Ausgleichsstelle beauftragt.
Normalerweise werden sowohl Täter als auch Opfer juristisch durch Anwälte vertreten. Dies findet im Rahmen eines meist nervenaufreibenden und kostspieligen doppelten Gerichtsverfahrens statt – zuerst werden in der Hauptverhandlung die Strafsachen geklärt und im zweiten Schritt erfolgt im Zivilverfahren die Regelung des Schadens.
Die Alternative Täter-Opfer-Ausgleich bringt demgegenüber Vorteile auf drei Ebenen:
1. Nutzen für das Opfer durch den Täter-Opfer-Ausgleich
Hier ist die aktive Rolle des Betroffenen entscheidend. Dieser kann mithilfe eines allparteilichen Mediationsteams im Rahmen des Täter-Opfer-Ausgleichs – anders als bei der Vertretung durch einen Anwalt – selbst reden und selbst Fragen stellen oder selbst seine Unzufriedenheit äußern. Kurz, der Betroffene kann den Inhalt des Verfahrens selber steuern. Auch außergerichtlich kann das Opfer auf diesem Wege materielle und oder immaterielle Wiedergutmachung erhalten.
2. Nutzen für den Täter durch den Täter-Opfer-Ausgleich
Auch beim Beschuldigten ist die aktive Gestaltungsmöglichkeit maßgeblich. Dieser hat beim Täter-Opfer-Ausgleich die Möglichkeit, selbst Verantwortung für die Tat zu übernehmen und er kann auch selber dem Betroffenen eine Wiedergutmachung anbieten. Dies führt wiederum zu einer Strafmilderung. Zudem kann der psychologische Effekt für den Täter nachhaltig sein, wenn dieser die Auswirkungen seiner Tat auf das Leben des Opfers in direktem Austausch erfährt.
3. Nutzen für die Gesellschaft durch den Täter-Opfer-Ausgleich
Der gesellschaftliche Nutzen des Täter-Opfer-Ausgleichs ist vorrangig darin zu sehen, dass hierbei konstruktiv mit Straftaten umgegangen wird. Nicht die Strafe, sondern die Einbeziehung aller Seiten steht beim Täter-Opfer-Ausgleich als Ziel des Prozesses im Mittelpunkt. Es findet eine aktive Gestaltung von Gerechtigkeit statt.
Zudem ist sicherlich zu befürworten, dass beim Täter-Opfer-Ausgleich schnell und unbürokratisch und damit deutlich kostensparender als im herkömmlichen juristischen Verfahren vorgegangen werden kann.
Bundesarbeitsgemeinschaft Täter-Opfer-Ausgleich …
Servicebüro für Täter-Opfer-Ausgleich und Konfliktschlichtung …
Täter-Opfer-Ausgleich bei Wikipedia …
Al Weckert bietet eine berufsbegleitende Mediationsausbildung mit dem Schwerpunkt Mediation in Unternehmen und Organisationen an. Als Experte für Empathie hat Al Weckert die Bücher “Mediation für Dummies” und “Gewaltfreie Kommunikation für Dummies” geschrieben.
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